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Sehr geehrte Damen und Herren!

An der regen Bau­tä­tig­keit ist unschwer zu erken­nen, dass es sich bei unse­rer Gemeinde nach wie vor um eine Zuzugs­ge­meinde han­delt. So waren bei uns letz­tes Jahr erst­mals über 3.500 Per­so­nen wohn­haft, wobei hier auch die rund 800 Neben­wohn­sitze mit­ge­zählt werden.

Ein Mehr an Verwaltungskosten
Der Sprung über die oben genannte Grenze von über 3.500 Ein­woh­nern hat unmit­tel­bare Aus­wir­kung auf die Kosten des Ver­wal­tungs­ap­pa­ra­tes. Die Gemein­de­man­da­tare werden nun mit der nächst­hö­he­ren Besol­dungs­stufe vergütet.

Dies wirkt sich umso mehr aus, da die Koali­tion nach der letz­ten Wahl bei der Beset­zung der Aus­schuss­vor­sit­zen­den die Kosten für die ein­zel­nen Aus­schüsse nach oben getrie­ben hatte. Sind die Vor­sit­zen­den dieser Aus­schüsse keine geschäfts­füh­ren­den Gemein­de­räte, bekom­men sie für diese Tätig­keit eine höhere Auf­wands­ent­schä­di­gung ausbezahlt.

Doch steckt hinter diesen Mehr­kos­ten auch ein Mehr an Leistung?

Die Rolle des Vizebürgermeisters
So nimmt bei­spiels­weise die Prä­senz unse­res Vize­bür­ger­meis­ters lau­fend weiter ab. Herr Gratz ist mitt­ler­weile kaum mehr in unse­rer Gemeinde anwe­send. Auch sein frü­he­rer Elan ist wei­test­ge­hend ver­flo­gen und die Wah­rung seiner Agen­den kaum mehr gegeben.

So wird von uns seit langem die Umset­zung der Sperr­müll­ta­rif­ver­ord­nung ein­ge­mahnt, die in seiner Zustän­dig­keit liegt. Auch die Aus­ar­bei­tung einer neuen, fai­re­ren Abfall­wirt­schafts­ver­ord­nung ist not­wen­dig. Die Gemeinde ver­liert hier durch vor­han­dene Schlupf­lö­cher in der jet­zi­gen Ver­ord­nung lau­fend Geld.

Ist das Grün?
Wäre all das nicht schon genug, ist auch von seinen grünen Grund­wer­ten nicht mehr viel über.

Bei­spiels­weise setzte er sich bezüg­lich Ener­gie­ver­sor­gung mehr­mals für den Bau einer Ver­sor­gungs­lei­tung ein, um Sulz an Erdgas anzu­schlie­ßen. Im Jahr 2017/18 ist dies ein höchst frag­wür­di­ges Ver­hal­ten, gilt doch in Öster­reich das Bestre­ben, bis 2030 aus den fos­si­len Ener­gie­trä­gern auszusteigen.

Im letz­ten Sommer tor­pe­dierte er auch eine Info­ver­an­stal­tung des Umwelt­fo­rums zum Wei­ter­be­trieb der Sulzer Fernwärmeversorgung.

Post­amt statt Vizebürgermeisterbüro
Pas­send zur Absenz des Vize­bür­ger­meis­ters gibt es am Gemein­de­amt mitt­ler­weile auch kein Vize­bür­ger­meis­ter­büro mehr. Dieses wurde ohne Ein­bin­dung der Gemein­de­gre­mien kur­zer­hand in einen Post­schal­ter umgebaut.

So gut der Post­part­ner ange­nom­men wird und der Umstand des Büro­ver­lus­tes zur aktu­el­len Situa­tion passt, stellt sich doch die Frage, wie ein künf­tig hof­fent­lich enga­gier­te­rer Vize­bür­ger­meis­ter seine Tätig­keit ohne ver­nünf­ti­gen Arbeits­platz aus­füh­ren soll? Da viele Unter­la­gen nur am Gemein­de­amt ver­füg­bar sind, ist der Arbeits­platz in vielen Berei­chen an das Amts­ge­bäude gebunden.

So bleibt vor­erst die Frage, ob Hr. Gratz seine Auf­ga­ben ernst­haf­ter wahr­nimmt oder den Weg für einen Nach­fol­ger freigibt?

Aus­sendung 51, März 2018 Leit­ar­ti­kel von Jürgen Alt