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Innovative Konzepte für unsere Gemeinde

Am Freitag, den 17.1. kamen etwa 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Kantine am Sportplatz Sittendorf, um mit uns gemeinsam und dem Experten Dr. Harald Frey von der TU Wien über Verkehrssicherheit und alternative Mobilität zu diskutieren.

Zu Beginn gab Dr. Frey in einer Präsentation spannende Einblicke in die Wechselbeziehung zwischen Verkehr und Siedlungsstruktur. Verkehr wird maßgeblich durch die Siedlungsstruktur beeinflusst, daher ist eine vorausschauende Raumplanung entscheidend, um auch den Verkehr steuern zu können. Ziel ist die Entwicklung einer kompakten Siedlungsstruktur mit zentralisiertem Parken am Rande von Siedlungen. Widmungen für Gewerbeparks und Shopping-Centers sind zu vermeiden, Baulandwidmungen sollten nur bei ausreichender Erschließung mit öffentlichem Verkehr erfolgen.

Für ein Mehr an Verkehrssicherheit ist es wesentlich, den öffentlichen Raum zu gestalten und nicht die Fahrbahnen, da die falsche Infrastruktur zu falschem Verhalten von Verkehrsteilnehmern führt.

WWA-Bürgerforum: Mobilitätshimmel statt Verkehrshölle BesucherInnen

Um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen, ist nicht nur eine Verbesserung des Fahrplanangebots notwendig, sondern auch eine attraktivere Gestaltung des Haltestellenumfeldes. Je grüner und attraktiver der Weg zu Haltestelle bzw. die Haltestelle selbst gestaltet ist, desto mehr Menschen sind bereit, auf Bus und Bahn umzusteigen.

Die Integration von FußgängerInnen und RadfahrerInnen belebt den öffentlichen Raum sowie die lokale Wirtschaft. Gerade in den Ortszentren sollten diese nicht motorisierten Mobilitätsformen Priorität haben und direkte attraktive Verbindungen zu zentralen Einrichtungen (Greißlerei, Post, Arztpraxis, Gemeindeamt, Wirtshaus etc.) geschaffen werden. Im Umfeld von Schulen und Kindergärten ist eine ausreichende Regelbreite von Fußwegen essentiell.

In Ortsgebieten kann Verkehrsberuhigung beispielsweise über Fußgängerzonen, Begegnungszonen, Tempo 30 Zonen, Wohnstraßen, vereinfachte Querschnitte sowie baulich Elemente erreicht werden.

Die anschließende Diskussion lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Das räumliche Entwicklungskonzept muss unbedingt mit einem Verkehrskonzept verknüpft werden
  • die Schaffung geeigneter Strukturen ist für Verkehrssicherheit entscheidend
  • muss die Einhaltung von Tempolimits durch die Polizei kontrolliert werden, ist dies vor allem im Ortsgebiet ein Zeichen für falsche Infrastruktur
  • Radwege entlang von Landesstraßen sollten aufgrund der Geschwindigkeiten auf jeden Fall baulich getrennt von der Fahrbahn erfolgen, erfordern aber in jedem Fall eine Detailbetrachtung
  • Für alternativen Mobilität stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung, wie etwa Radvernetzung zwischen den Ortschaften oder Anrufsammeltaxis
  • Es gibt genügend Beispiele aus anderen Gemeinden, die als Denkanstöße genutzt werden können (z.B. Glaubitscher Stromgleiter)
  • Sowohl für Planung als auch für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung stehen verschiedene Förderinstrumente (z. B Dorferneuerung; Förderungen für E-Mobilität) zur Verfügung