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Als gelern­ter Wie­ner­wäl­der weiß man, dass im gehei­lig­ten Nie­der­ös­ter­reich ohne die ÖVP gar nichts geht bezie­hungs­weise, wenn diese will, so ziem­lich alles geht. Wie ist es also zu erklä­ren, dass es rund um die Sulzer Fern­wär­me­ver­sor­gung immer wieder Pro­bleme gibt?

Ein kurzer Rückblick
Es war schon über Jahre bekannt, dass die FWG die Ver­sor­gung ein­stel­len wird. Da in Sulz sämt­li­che Gemein­de­ge­bäude davon betrof­fen sind, wäre wohl von einem drin­gen­den Inter­esse sei­tens der Gemein­de­füh­rung an einem Wei­ter­be­trieb aus­zu­ge­hen gewe­sen. Doch alle Gesprä­che mit poten­ti­el­len Nach­fol­ge­be­trei­bern ver­lie­fen im Sand, bis sich mit Tree­eco end­lich ein ernst­haf­ter Inter­es­sent einfand.
Doch weiter wurde kost­bare Zeit ver­geu­det: der Bür­ger­meis­ter bot Tree­eco für die Heiz­zen­trale einen Stand­ort in der Kur­park­gasse an, worauf dafür die Pla­nung gestar­tet und die Ein­reich­pläne erstellt wurden. Doch es han­delte sich bei dem Stand­ort um kein Gemeinde- , son­dern ein Pri­vat­grund­stück. Der Haken: der Besit­zer wollte nicht ver­kau­fen. Dies war Tree­eco aller­dings nicht bekannt. Wieder ging Zeit ver­lo­ren bis man sich auf den (ver­gleichs­weise teuren) Ankauf der alten Heiz­zen­trale eini­gen konnte und noch viel mehr Zeit, bis im Gemein­de­rat alle nöti­gen Beschlüsse gefasst wurden.
Und dann kam Corona…
Auf­grund des Lock­downs durch die Coro­na­epi­de­mie geriet das Bewil­li­gungs­ver­fah­ren bei der BH Möd­ling ins Sto­cken. Als end­lich ein Ver­hand­lungs­ter­min statt­fin­den sollte, wurde dieser auf­grund eines Ein­wan­des der Bau­sach­ver­stän­di­gen kurz­fris­tig abge­sagt – nächs­ter Termin Mitte Okto­ber?! Wo bleibt hier der sonst so selbst­ver­ständ­li­che Nach­druck der ÖVP?

Der Lei­tungs­bau
Auch beim Lei­tungs­bau stehen die aus­füh­ren­den Firmen immer wieder vor Pro­ble­men in Form nicht bekann­ter Lei­tun­gen, die zu Mehr­auf­wand und damit auch mehr Beein­träch­ti­gung der Anrai­ner und des Ver­kehrs führen. Mit etwas „good will“ der Gemein­de­füh­rung und Ein­be­zie­hung aller „Orts­kun­di­gen“ wäre wohl die eine oder andere Über­ra­schung zu ver­mei­den bzw. zu ent­schär­fen gewesen.

Die mobile Heizzentrale
Es bleibt zu wün­schen, dass die Pannen nun ein Ende haben und Tree­eco, seit eini­gen Mona­ten Engie, keine wei­te­ren Pro­bleme ent­ste­hen. Schließ­lich ent­stan­den alleine durch die Ver­zö­ge­run­gen beim Bau und die nun nötige Über­brü­ckungs­ver­sor­gung mit mobi­len Heiz­zen­tra­len mas­sive Mehr­kos­ten. Jeden­falls Danke, dass damit die Ver­sor­gung zu Beginn der kom­men­den Heiz­pe­ri­ode sicher­ge­stellt wird!
Erfreu­lich ist auch, dass sich im Zuge des Lei­tungs­baues wei­tere Inter­es­sen­ten gefun­den haben, die die Mög­lich­keit dieser zen­tra­len Wär­me­ver­sor­gung künf­tig nutzen wollen.

Ihr gfGR Jürgen Alt – Kraus

Aus­sendung 63, Sep­tem­ber 2020