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Am 30. Juli erreich­ten mich zwei Anrufe meiner Mutter. Im ersten rich­tete sie mir liebe Grüße von unse­rem Nach­barn Pater Nor­bert aus, im zwei­ten berich­tete sie mir geschockt von seinem plötz­li­chen Tod. Ein Tod, der auch bei uns, seinen pro­tes­tan­ti­schen Nach­barn, eine Lücke hin­ter­lässt, wurde der Kon­takt über die Jahre doch immer enger und herzlicher.
Unver­ges­sen sein sozia­les Enga­ge­ment — im Rahmen der Flücht­lings­in­itia­tive legte er auch beim Woh­nungs­aus­bau im alten Gemein­de­amt selbst Hand an und hatte stets ein offe­nes Ohr, auch für anders­gläu­bige Schäfchen.

Beein­dru­ckend für mich war vor allem, als er mir 2010 vom „Stein­ba­cher Weg“, einem Kon­zept zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung länd­li­cher Gemein­den, erzählte und so meinen Zugang zur Gemein­de­po­li­tik mit­prägte. Ein Leit­satz von ihm war: „Viele Wege führen zu Gott, einer führt über die Berge“. Diesen Weg ist er nun gegan­gen und wir trös­ten uns ein wenig damit, dass er seine letz­ten Tage in seinen gelieb­ten Bergen ver­brin­gen durfte.

gfGR Jürgen Alt-Kraus im Namen der WWA

Aus­sendung 63, Sep­tem­ber 2020